Ev. Stadtkirche: Bad Wimpfen

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Evangelische Stadtkirche

Die evangelische Stadtkirche in Wimpfen am Berg ist die Hauptkirche der evangelischen Kirchengemeinde Bad Wimpfen. Der Gottesdienst wird sonntags um 10:00 Uhr gefeiert, sofern nicht anders angekündigt.

Aktuelle Informationen zu den Gottesdiensten, Terminen und Veranstaltungen finden Sie hier.

Offene Stadtkirche

Die offene Stadtkirche wird durch eine große Anzahl Gemeindemitglieder und Interessierte ermöglicht, die ehrenamtlich tätig sind.

Die Kirche ist täglich von 10:00 Uhr bis 17:00 Uhr (an Sonn- und Feiertagen nach dem Gottesdienst) zur Besichtigung und stillen Andacht geöffnet.

Geschichte der Stadtkirche

Prof. Katharina Flügel

Die evangelische Stadtkirche, sie steht auf einer Anhöhe in der Nähe des Marktes, gehört mit ihren beiden schlanken Türmen und dem hohen Dach zu den Wahrzeichen Bad Wimpfens. 1234 wird die alte Marienkirche erstmals urkundlich erwähnt, um 1270 erhielt sie einen beeindruckenden hochgotischen Ostchor, 1468 eine große Sakristei. 1489 rief der Rat der Reichsstadt zum Neubau des Langhauses auf, 1529 war es vollendet.

Betritt man es, zeigt es sich als eine große Halle. Ungehindert kann der Blick durch den Raum schweifen. Wir bewundern sein prachtvolles Gewölbe, das sich zu Netzen, Schlingen und Schleifen formt, und lassen uns von den wuchtigen Gestalten der 12 Apostel fesseln. Paarweise geordnet stehen sie überlebensgroß da, zu ihren Füßen Tafeln mit den Sätzen des lateinischen Credo, unseres Glaubensbekenntnisses. 1516 hat sie ein unbekannter Maler gemalt, um 1870 wurden sie im Zuge einer umfassenden Renovierung der Kirche erneuert. Vielleicht hat zu dieser Zeit die Gestalt des Apostels Philippus die Gesichtszüge des Reformators Martin Luther erhalten. Bereits 1523 ist in der Kirche erstmals lutherisch gepredigt worden, und seit 1588 ist sie die Hauptkirche für die nun evangelisch gewordene Bürgerschaft. Ein lutherischer Beichtstuhl und einige Epitaphe des 16. und 17. Jahrhunderts sind noch heute beredte Zeugnisse ihres Glaubensverständnisses. Und jeden Sonntag ertönt das Hauptstück der lutherischen Kirchenausstattung: die wundervolle Barockorgel. Johann Adam Ehrlich (1703-1784), einer der bedeutendsten Orgelbauer Süddeutschlands, hat sie im Jahre 1747/48 erbaut.

Aus vorlutherischer Zeit hat sich trotz aller Verluste doch noch Bedeutendes erhalten. Es nimmt uns hinein in die Glaubenswelten einer langen Reihe von Generationen. Sei es ein kostbarer Messkelch aus der Mitte des 14. Jahrhunderts, ein wenig später entstandenes Vesperbild, eine Pietà, oder eine Figur des gekreuzigten Jesus mit beweglichen Armen aus der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts. Sie wurde einst in der Passionsliturgie gebraucht. Unversehrt künden uns die beiden kostbaren Altarschreine von 1500 und 1519 von der Sehnsucht der Gläubigen nach ewiger Seligkeit, aber auch von ihrer Angst vor dem Fegefeuer und der Hoffnung auf Errettung vor Sündenstrafen, und nicht zuletzt von der Kunst der Bildschnitzer des ausgehenden Mittelalters.

Diese und noch weitere Zeugnisse vergangener Glaubenswelten haben ihren festen Platz bis heute in unserer Kirche bewahrt. In den öffentlichen oder jederzeit buchbaren Führungen erfährt man mehr über ihre Geschichte.

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