Schutz vor Starkregen verbessern
icon.crdate09.07.2021
Große Niederschlagsmenge, hohe Intensität, kaum Vorwarnzeiten: Starkregen kann unabhängig von Bächen oder Flüssen überall auftreten und enorme Schäden verursachen. Dementsprechend schwierig ist es, Schutzmaßnahmen zu treffen. Die Stadt Bad Wimpfen hat das Büro Willaredt Ingenieure damit beauftragt, ein Konzept zum Starkregenrisikomanagement für die Kommune zu erarbeiten. Bürgerinnen und Bürger sowie Gebäude sollen so gut wie möglich geschützt werden.
Große Niederschlagsmenge, hohe Intensität, kaum Vorwarnzeiten: Starkregen kann unabhängig von Bächen oder Flüssen überall auftreten und enorme Schäden verursachen. Dementsprechend schwierig ist es, Schutzmaßnahmen zu treffen. Die Stadt Bad Wimpfen hat das Büro Willaredt Ingenieure damit beauftragt, ein Konzept zum Starkregenrisikomanagement für die Kommune zu erarbeiten. Bürgerinnen und Bürger sowie Gebäude sollen so gut wie möglich geschützt werden.
Die Fachleute von Willaredt Ingenieure machen klar: Einen absoluten Schutz vor Hochwasser kann es nicht geben. Um Starkregen flächendeckend kontrollieren zu können, müsste das gesamte Kanalnetz ausgebaut werden. Das ist nicht nur unwirtschaftlich, sondern auch technisch nicht realisierbar. Ziel eines Starkregenmanagements ist es deshalb, gefährdete Gebiete zu definieren und, wo möglich, Vorsorge zu treffen.
Grundsätzlich wichtig ist, Wassereinläufe regelmäßig zu kontrollieren und zu warten. In diese Arbeit investiert die Stadt bereits heute große Ressourcen. Der Managementplan sieht konkrete Verbesserungen, die mittel- bis langfristig anzugehen sind. Einige Beispiele:
Bad Wimpfen-Ost
Am Morschbach soll ein neues Einlaufbauwerk mit Grobrechen und einer Anbindung an die bestehende Verdolung entstehen
Ebenfalls am Morschbach empfehlen die Ingenieure eine Hydraulik-/Hydrologie-Machbarkeitsstudie
Am Töppelesgraben soll es eine Retentions-/Schlammfangmulde mit einem leistungsfähigen Ablauf geben
Im geplanten Gewerbegebiet „Leimgrube“ muss Oberflächenwasser abgeleitet oder zurückgehalten werden
Mit Blick auf die Landwirtschaft empfiehlt das Büro Willaredt Ingenieure, auf kritische Sonderkulturen wie Mais zu verzichten. In solchen Kulturen kann Wasser besonders schnell abfließen und Erde erodieren
Bad Wimpfen-Ortskern
Bei künftigen Infrastrukturmaßnahmen soll Regenwasser separat abgeleitet werden
An Starkregenmeldungen gekoppelte Frühwarnsysteme halten die Ingenieure sinnvoll beim Museum Spital, beim Polizeiposten, bei Hohenstaufenturm und Fußgängerunterführung zum Parkplatz „Seegarten“ sowie am Spielplatz
Das Einlaufbauwerk am Entwässerungsgraben unterhalb des Regenrückhaltebeckens „Süd V Süd“ soll modernisiert werden
Ein neues Einlaufbauwerk empfehlen die Fachleute am Entwässerungsgraben „Neue Krautgärten“
Bad Wimpfen-West
Der Plan enthält ein Frühwarnsystem für die Fußgängerunterführung zu den Wirtschaftswegen
Eine Schutzmauer soll den Fließweg bei der ehemaligen Kläranlage Hohenstadt umleiten
Erbach und Schafgraben sollen ebenfalls ein Einlaufbauwerk bekommen
Auf kritische landwirtschafliche Sonderkulturen soll laut Managementplan auch im Wimpfener Westen verzichtet werden
Die Bürgerinnen und Bürger selbst können ebenfalls etwas tun, um ihre Häuser und Wohnungen zu schützen. Dazu zählen erhöhte Lichtschächte, Schutztore oder Rückstausicherungen.